Hartmut Hölzel,
20.07.2022
TGA

Wasser ist kein Wegwerfartikel

Trotz der aktuell hohen Temperaturen und dem geringen Niederschlag gilt Deutschland nach wie vor als wasserreiches Land. Doch Messungen zeigen, dass der Klimawandel auch bei uns partiell zu Wassermangel führen kann. Wer das wichtigste Lösungsmittel nicht wegschüttet sondern in einem geschlossenen Kreislauf hält, spart Geld und wappnet sich gegen Versorgungsengpässe.

Der heißeste Tag des Jahres…

bisher in Deutschland war am 19. Juli, gemessen wurden 39,5 Grad in Duisburg1. Die Bevölkerung ist vielerorts zum Wassersparen aufgerufen. Sogar zum Notstand geworden ist die anhaltende Dürre in Norditalien: Einige Städte greifen zu drastischen Maßnahmen: tagsüber Autos waschen, private Schwimmbäder befüllen oder Gärten bewässern ist verboten2. Über ihren Wasserverbrauch nachdenken sollten allerdings auch Unternehmen – selbst hierzulande. Der Dürremonitor3 am Helmholtz Zentrum für Umweltforschung präsentiert die bundesdeutsche Landkarte beinahe durchgehend in Warnfarben. Dabei erscheinen gerade die tieferen Bodenschichten besonders dunkelrot – ein Indiz dafür, dass die Dürre in Deutschland nicht unbedingt ein Kurzzeit-Phänomen ist. Der ganz große Durst sei zwar nicht zu erwarten, so die Fachleute, allerding kann es durchaus zu regionalen Engpässen kommen.

Für die Industrie ist Wasser das wichtigste Lösungsmittel – für uns Menschen aber unverzichtbare Lebensgrundlage, die durch den Klimawandel bald zum knappen Gut werden könnte. Genauso wie der Strom nicht einfach aus der Steckdose kommt, fließt Wasser nicht unbeschränkt aus dem Hahn. Wasser ist kein Wegwerfartikel, sondern eine wertvolle Ressource, die wir sinnvoll einsetzen und bewahren müssen.

Die gute Nachricht: Das in der Industrie „verbrauchte“ Wasser ist ja in der Regel nicht verschwunden, sondern eben nur verschmutzt. Da ist es kein Wunder, dass die Nachfrage nach Wasseraufbereitungsanlagen steigt. Viele Unternehmen wollen sich gegen Wasserverknappung absichern, wollen Frisch- und Abwassergebühren sparen.

Bewährte Technik hierfür gibt es längst. Sauberes Wasser für Industrie und Verbraucher liefert zum Beispiel die Filterung durch Umkehrosmose4: Verschmutztes Wasser wird unter hohem Druck gegen eine halbdurchlässige Membran gepresst, die zwar das H2O, nicht aber die darin gelösten Fremdstoffe passieren lässt. So werden auch Verunreinigungen beseitigt, die mit mechanischen oder biologischen Klärstufen nicht erfasst werden können. Bei relativ niedrigem Salzgehalt eignet sich dieses Verfahren sogar zur Demineralisierung von Meerwasser. In der Industrie lässt sich kostbares Wasser mit Umkehrosmose-Aufbereitung in nahezu vollständig geschlossenen Kreisläufen halten und bis zu 95 Prozent Frischwasser einsparen. Gleichzeitig werden Energiekosten für das Abkühlen oder Aufheizen, zum Beispiel mit Dampfkesselangen, gering gehalten.

 

Reine Vertrauenssache …

… ist Wasseraufbereitung aber in jedem Fall: Wir von Caverion haben eine breite Expertise und viel Erfahrung auf diesem Gebiet und bieten sowohl stationäre Umkehrosmose-Reinigungs-Anlagen als auch mobile und sofort anschlussfähige Containerlösungen. Je nach Industriezweig und Wassersituation vor Ort kann man mit einer Amortisierung von Umkehrosmose-Anlagen zwischen drei und sechs Jahren rechnen.

Wasseraufbereitung ist allerding keine Technik von der Stange: Deshalb entwickeln wir von Caverion gerade in diesem Bereich für jeden Kunden eine maßgeschneiderte Lösung. Dabei wird zunächst der Bedarf und die Ausgangssituation im Rohwasser analysiert und dann in enger Zusammenarbeit mit dem Auftraggeber die jeweils richtige Verfahrenstechnik entwickelt und umgesetzt. Dabei sehen wir das Projekt Wassersparen als integrative Lösung, die zum Beispiel auch eine umfassende Beratung bezüglich Chemikalien- und Verbrauchsminimierung, Anlagenauslastung oder Prozessoptimierung beinhaltet. Bei unseren Fachkräften legen wir großen Wert auf kontinuierliche Schulung und Weiterbildung.

 

Quellen: 1tagesschau, 2br24, 3Helmholtz UFZ, 4Wikipedia

Über den Autor

Hartmut Hölzel
Hartmut Hölzel Niederlassungsleiter

Text: Eva-Maria Beck, Illustration: Thomas Hardtmann