Keimreduktion statt Lockdown?
Hartmut Hölzel,
04.02.2021
TGA

Keimreduktion statt Lockdown?

2021 begann, wie 2020 endete: Mit Diskussionen über Lockdowns – und Verschärfungen und Verlängerungen von Lockdowns. Als langfristig praktikablere Alternative sehen viele Experten allerdings einen weiteren Weg: Gezielte und individuelle Luftreinigung macht eine weitestgehend sichere Gebäudenutzung während der Pandemie möglich.

Kennst du jemanden der zurzeit nicht krank ist …

… diese Frage stellte mir ein frustrierter Kollege während der Grippesaison, lange vor Covid-19. Dass Büros, aber auch Kitas oder Schulen, nicht selten Infektionsschwerpunkte sind, wissen wir nicht erst seit SARS CoV-2. Doch durch die neue Zoonose und ihre zum Teil noch ansteckenderen Mutationen steht nun die Gebäudenutzung generell auf dem Prüfstand – und sorgt für Kontroversen: Natürlich senkt es den Inzidenzwert, einfach Schüler und Arbeitskräfte nach Hause zu schicken – doch die Risiken und Nebenwirkungen dieser selbstverordneten Rosskur sind bekanntermaßen enorm.

Experten um den Virologen Hendrik Streeck warnen die Regierung denn auch vor „unspezifischen Maßnahmen“, sprechen gar von einem „ermüdenden Narrativ“. Man müsse jetzt den Umgang mit dem Virus in eine Art „künftige Normalität“ integrieren, so die Expertengruppe.¹ Wer diesen Blog regelmäßig liest, weiß, dass wir politische Entscheidungen grundsätzlich der Politik überlassen – zugleich aber immer wieder funktionale technische Alternativen und Lösungen anbieten. Dass eine simple „CO2 Ampel“ keine Lösung ist, haben wir bereits dargelegt.

Aerosole haben sich in der Pandemie als gefährlichster Übertragungsweg erwiesen: Feinste, erregerbelastete Tröpfchen können sich im Zimmer anreichern und zum Risiko werden, selbst wenn man Sicherheitsabstände konsequent einhält. Die Reduktion der Keimzahl in der Raumluft ist also ein Schlüssel zum infektionssicheren Betrieb während einer Pandemie.

Doch das Prinzip Lüften bleibt zuweilen ebenfalls nicht ohne Nebenwirkungen: Wer im Winter in kurzen Abständen sämtliche Fenster aufreißt, erreicht möglicherweise eine ausreichende Verdünnung – wie effektiv sie ist, hängt allerdings sehr von den räumlichen Gegebenheiten ab. Ganz sicher erreicht man allerdings regelmäßige Arbeitsunterbrechungen, hohe Heizkosten, frierende Angestellte – und Schulter-Nacken-Verspannungen durch die ständige Zugluft. Ein praxistaugliches Konzept sieht anders aus.

Weitaus mehr bringen Intelligente Lüftungssysteme. Diese werden von unseren Experten so berechnet und ausgelegt, dass sie für einen ausreichenden Luftaustausch sorgen. Eine Kombination mit Wärmetauschern hält dabei den Energieverlust in Grenzen. Ist die Installation einer leistungsstarken Be- und Entlüftung aus baulichen, zeitlichen oder finanziellen Gründen nicht möglich, lässt sich die Keimzahl aber genauso durch mobile Raumluftfilter reduzieren, sodass eine indirekte Übertragung nahezu nicht mehr stattfinden kann.

Wir kennen Leute, die das genau untersucht haben …

 … und zwar nach objektiven Kriterien. Das Ergebnis: „Raumluftreiniger mit großem Volumenstrom und hochwertigen Filtern der Klasse H14 (stellen) eine sehr sinnvolle technische Lösung dar, um in Schulen, Büros, Geschäften, Wartezimmern, Gemeinde- und Vereinshäusern, Aufenthalts- und Essensräumen etc. die indirekte Infektionsgefahr durch Aerosole stark zu verringern.“ Zu diesem Ergebnis kommen Prof. Christian J. Kähler et al. am Institut für Strömungsmechanik und Aerodynamik der Universität der Bundeswehr München. Eine Erkenntnis, die auch Prof. Dr. Joachim Curtius von der Goethe Universität Frankfurt am Main in eigener simulierten Klassenzimmer-Studie bestätigen kann.

Den erstbesten „Luftreiniger“ im Internet zu bestellen, ist allerdings keine gute Idee. Denn wie bereits erwähnt: Für eine effektive Raumluftreinigung braucht es standardisierte, qualitativ hochwertige Filter, mindestens der Schwebstoffklasse H13 nach EN1822, in Kombination mit einem F7-Vorfiltersystem. Erst damit werden gut 99,9 Prozent aller Viren und Partikel aus der Luft geholt. Auch der Filterwechsel sollte tunlichst vom Fachmann durchgeführt werden. So besteht bei unsachgemäßem Austausch die Gefahr, dass das virenbelastete Reinigungselement die Raumluft kontaminiert.

Wir kennen sogar noch gefährlichere Erreger …

… denn wir von Caverion bieten nicht nur Verkauf oder Leasing von mobilen Luftreinigern. Wir haben Bio-Labore der höchsten Sicherheitsstufe eingerichtet und übernehmen deren permanente Wartung. Dort wird sogar an weitaus gefährlicheren Krankheitserregern geforscht als SARS CoV-2.

Ob im Hochsicherheitslabor, im Büro, im Praxis-Wartezimmer oder in der Schule: Keimreduktion durch mobile oder stationäre Filteranlagen ist ein wichtiger Baustein in einem Hygienekonzept, das einen sicheren Betrieb auch während der Pandemie möglich macht. Welche Lösung für welchen Anwendungsbereich die sicherste und wirtschaftlichste ist, wie die Anlagen ausgelegt, dimensioniert, positioniert, betrieben und gewartet werden, all das sind Fragen, die wir in jedem Fall individuell stellen und vor Ort klären. Welche Möglichkeiten es dabei zum Beispiel für Schulen, Praxen oder Krankenhäuser gibt, zeigen wir auf unseren Internet-Seiten zum Thema Luftreinigung in geschlossenen Räumen.

Wer in den Infektionsschutz investiert, darf übrigens auf staatliche Förderung hoffen. In der Richtlinie für die Corona-gerechte Auf- und Umrüstung raumlufttechnischer Anlagen vom 13. Oktober 2020 werden sowohl die notwendigen Filtereinbauten als auch die Beratungsleistungen als förderfähig eingestuft, wenn sie in öffentlichen Gebäuden installiert werden. Darüber hinaus sind in vielen Bundesländern auch mobile Luftreiniger oder UVC -Filter gefördert. Wir haben diese Ausgabe des Bundesanzeigers sowie verschiedene andere Fördermöglichkeiten genau studiert und können Ihnen ebenso genau sagen, wie Sie an welche Zuschüsse kommen.

Der Lockdown wird irgendwann Geschichte sein – Luftfilterung aber bleibt ein Thema für die Zukunft.

Über den Autor

Hartmut Hölzel
Hartmut Hölzel Niederlassungsleiter

Text: Eva-Maria Beck, Illustration: Thomas Hardtmann
Quelle: ¹ Focus online