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Andreas Blassy,
17.01.2023
Energie

Mehrwert durch Gebäudeintelligenz

Der Smart Readiness Indicator (SRI) ist als Kennzahl bei der Wertermittlung von Gebäuden wichtiger denn je. Wer ihn jetzt schon bei der Planung berücksichtigt, verringert die Energieabhängigkeit und schont die Umwelt. Er kann aber auch auf höhere Miet- und Verkaufserlöse hoffen.

Den Energieverbrauch senken und erneuerbare Energien nutzen ...

In der Pflicht sieht sich dabei vor allem der Gebäudesektor; schließlich beansprucht er 40 Prozent der hierzulande verbrauchten Energie. Bis 2050 soll der Bestand nahezu klimaneutral sein, so die Bundesregierung. Zwar sind wir in Deutschland schon auf einem guten Weg, was die Renovierung vieler Bestandsgebäude in Richtung Energieeffizienz betrifft. Doch es gibt noch Luft nach oben. Diese Entwicklung ist auch vor dem Hintergrund der Energy Performance of Buildings Directive (EPBD) zu sehen. Die EU-Richtlinie wurde 2020 erneut überarbeitet und verschärft: Alt- und Neubauten müssen somit nachhaltig effizienter werden und erreichen das, indem sie u.a. smarter werden.

Dass energiesparendes Bauen und Sanieren eine sehr gute Idee ist, haben wir in unserem Blog schon mehrfach erwähnt. Denn bereits durch eine effiziente Gebäudeautomation, mit zeitgemäßen Sensoren und Aktoren, lässt sich der Energieverbrauch um 20 bis 30 Prozent senken.

Die Smart Readiness messen …

… ist auch eine anerkannte Methode bei der Wertermittlung und dem Wertevergleich im Gebäudesektor. Im EU-Recht verankert ist daher eine standardisierte Kennzahl: Der Smart Readiness Indicator, kurz SRI (2018/844/EU). Er beschreibt, wie effizient Kommunikationstechniken und elektronische Systeme eingesetzt werden. Mit ihnen können wir den Betrieb der Anlagentechnik und die Versorgung des Gebäudes an die Bedürfnisse des Nutzers und der Immobilie anpassen und damit die Energieeffizienz und die Gesamtleistung optimieren.

Der SRI bezieht dabei viele Faktoren mit ein, zum Beispiel:

  • Die Gebäudenutzenden: Sorgt die Gebäudeautomation für ein gesundes Raumklima? Werden Informationen über den Energieverbrauch bereitgestellt? Können sie Heizung, Lüftung, Klima an ihre Bedürfnisse und die Raumbelegung anpassen?
  • Die Effizienz: Wie gut lässt sich die Nutzung erneuerbarer Energien und selbsterzeugter Energie auf den Gebäudebetrieb abstimmen?
  • Das Netz: Wie gut funktionieren Lastverschiebung und -verteilung? Wie effizient wird das Energie-Verteilsystem genutzt?

Wir von Caverion bieten Planenden, Betreibenden, Investierenden sowie Eigentümerinnen und Eigentümern einen ganz besonderen Service: Wir berechnen den SRI und geben Empfehlungen für seine Interpretation und Verbesserung ab. Wie das funktioniert, zeigt ein YouTube-Video.

Die Kostenvorteile nutzen …

… kann man mit dem SRI auf jeden Fall – auch wenn er zwar Bestandteil der EU-Richtlinie über die Gesamtenergieeffizienz von Gebäuden, aber noch kein nationales Recht und somit in Deutschland nicht verpflichtend anzuwenden ist. Denn ein Smart Building erzielt laut Berechnungen der Europäischen Kommission einen fast 12 Prozent höheren Vermietungswert. Im Verkauf steigt der Wert um 5 bis 35 Prozent. Nicht zuletzt vor dem Hintergrund aktueller Entwicklungen sehen auch wir von Caverion eine starke Nachfrage im Bereich Smart Building. Auf der Basis einer nachvollziehbaren Kennzahl können wir effektiv beraten und Vorschläge für einen effizienten und intelligenten Gebäudebetrieb machen, die Erlöse erhöhen, Abhängigkeiten senken und Lebensräume schützen.

Über den Autor

Andreas Blassy
Andreas Blassy Leiter Digital- & Energie Services

Text: Eva-Maria Beck, Illustration: Thomas Hardtmann