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14.07.2016 Artikel

Virenalarm im Wartungsgeschäft – Wenn der Lüftungsfilter zwischen Leben und Tod entscheidet

Virenarlarm im Wartungsgeschäft – Wenn der Lüftungsfilter zwischen Leben und Tod entscheidet

Das 28-köpfige Team rund um Projektleiter Michael Steinkraus geht an Orte, um die andere einen weiten Bogen machen würden: Sie warten Sicherheitslabore, also Forschungseinrichtungen, in denen mit den gefährlichsten Viren der Welt gearbeitet wird. Caverion ist einer der wenigen Dienstleister in Deutschland, die in diesem Bereich von der Planung über die Installation bis hin zur Wartung und Validierung alles aus einer Hand anbieten. Und hat sich damit einen vielversprechenden Geschäftsbereich erschlossen.

In Deutschland existieren gerade einmal vier Labors der höchsten Sicherheitsstufe, sogenannte BSL-4-Labors. Neben der Universität in Marburg betreiben derzeit das Friedrich Loeffler Institut auf der Insel Riems, das Robert Koch Institut in Berlin sowie das Bernhard Nocht Institut in Hamburg ein BSL-4-Labor. Dort wird unter anderem an den Erregern von Ebola, Sars oder Lassa geforscht. All diese Einrichtungen setzen beim Thema Sicherheit auf Caverion Technik.

„Im Vergleich zu anderen Anbietern decken wir den gesamten Lebenszyklus von BSL-4-Laboren ab“, weiß Martin Hofmann, Leiter Service Office. „Für die Labors in Hamburg und Berlin haben wir auch den Wartungsauftrag bekommen. Wir haben ein speziell geschultes Team in Hamburg, das diese Aufgabe übernimmt.“

Wasserstoffperoxid tötet potenzielle Erreger vor der Wartung ab

Die Rede ist von Michael Steinkraus, Projektleiter im Facility Service, und seinem Team von 28 Spezialisten. „Bei der Wartung eines Hochsicherheitslabors gelten andere Regeln als bei Routineeinsätzen“, weiß er. So sind zwei Vertreter der Behörde für Umwelt und Energie zur finalen Abnahme vor Ort anwesend. „Wir sind uns seit Jahren persönlich bekannt, entsprechend unproblematisch gestaltet sich die Zusammenarbeit“, erklärt Steinkraus.

Aufgrund des hohen Gefahrenpotenzials der Erreger ist der Zugang zu den Labors strengstens reglementiert. Die Wissenschaftler müssen Schutzanzüge mit externer Luftzufuhr tragen und dürfen die Räume nur über eine Dekontaminationsschleuse betreten und verlassen. „Damit wir gewissenhaft und sicher arbeiten können, wird vor einer Wartung das Labor geschlossen und mit Wasserstoffperoxid begast, sodass alle potenziellen Erreger abgetötet werden“, sagt Steinkraus. „Dadurch können wir das Labor ohne weitere Sicherheitsmaßnahmen betreten.“

Mindestens einmal im Jahr müssen die Sicherheitssysteme überprüft werden. „Wir tauschen die H14-Filter aus, überprüfen das Containment und die Leittechnik. Außerdem muss die Dichtigkeit des Labors überprüft werden. Dazu wird ein Unterdruck erzeugt, der über 20 Minuten stabil bleiben muss“, erklärt Steinkraus das Vorgehen.

Bei Reinräumen sind Gebäudeexperten gefragt

Für diese Art von Wartung ist eine Weiterbildung zum Reinraum-Techniker mit IHK-Prüfung notwendig. „Diese durchläuft man in der Regel innerhalb von einer Woche“, so Steinkraus. Er selber sei bereits vor vielen Jahren in dieses Segment „gerutscht“.„Damals war die Niederlassung Hamburg auf der Suche nach neuen Geschäftsfeldern und hat mit der Ausstattung von Reinräumen begonnen. Mit dem Anlagenbau kam dann schließlich auch das Serviceangebot mit eigenem Fachpersonal und Arbeitsmitteln dazu.“

Hochsicherheitslabore machen allerdings nur einen kleinen Teil der Kunden aus. „Zu unseren Kerngebieten zählen auch OP-Säle in Krankenhäusern und Reinräume in der Industrie, zum Beispiel in der Mikroelektronik“, sagt Steinkraus. Der Markt hat Potenzial, da nicht viele Unternehmen in diesem Bereich alles aus einer Hand anbieten. „Eine Standardwartung können viele durchführen. Wenn es komplizierter wird – zum Beispiel bei der Begutachtung von Anlagen nach der Hygieneempfehlung VDI6022 oder der Bestimmung der ISO-Klasse –, sind Gebäudeexperten wie wir gefragt.“ 

BildquelleAnna Schroll / Hessen schafft Wissen

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